Zitrin

Kunst gibt nicht das Sichbare wieder. Kunst macht sichtbar.

Paul Klee

Das Leben ist eine Bühne und jede ist eine Schauspielerin. Du bist Künstlerin. Mit Leib und Seele. Du lebst für die Performance. Doch du bist keine Eremitin. Deine Auftritte brauchen das Gegenüber, das Miteinander, das Abgrenzen und Zusammenfinden. Leben ist Abwechslung, Leben ist Widerspruch, Leben ist Gemeinschaft. Du lebst für deine Mitmenschen. Du rüttelst sie wach mit deinen Aktionen und sensibilisiert sie für das Besondere, das Unscheinbare, das Ganz-Andere.

Du bist das „enfant terrible“, du tanzt aus der Reihe, stellst dich gegen den Mainstream, nimmst nicht alles klaglos hin. Denn du weißt, dass Gewohnheit die kleine Schwester des Todes ist. Stillstand und Angepasstheit nützt niemand. Du bist bereit, Anfeindungen zu ertragen. Das ist der Preis des Fortschrittes. Der Preis, den es kostet, anders zu sein und wahrgenommen zu werden.  

Im Mainstream gefangen zu sein, bereitet dir Probleme. Wenn du keinen Freiraum hast, deine persönliche Note einzubringen, gehst du ein wie ein Primelchen. Du brauchst Raum, um dich entfalten zu können, um wahrgenommen zu werden. Eintönigkeit und Uniformität durchbrichst du mit kleinen Nadelstichen oder den ganz großen Aktionen. Du bist Meisterin in Gefühlsausbrüchen.

Auf der einen Seite lässt du dich gerne treiben und genießt die Gelegenheiten, die sich bieten. Auf der anderen Seite verstehst du es, dich gekonnt zu inszenieren. Du spielst mit allen Möglichkeiten. Das gilt für deinen Kleidungsstil. Das gilt auch für dein Verhalten. Moral mag gut sein für das zwischenmenschliche Miteinander. Doch oft steckt hinter moralischem Verhalten einfach nur Angst vor Veränderung. Es fällt dir leichter als anderen, die Richtung zu ändern und Neues auszuprobieren. Du willst das Leben spüren. Mit Haut und Haar. Das macht dich anfällig für seelische Verletzungen. Doch das gehört nun mal zum Gesamtpaket dazu. Das Leben hat dich gelehrt, nach Niederlagen wieder aufzustehen